Dienstag, 18. März 2014

Christchurch und unser neues Zuhause (31.12.2013 - 6.1.2014)

In einem Land, 18000 Kilometer entfernt von der Heimat, auf der anderen Seite der Erde, stiegen wir aus unserem Flugzeug und liefen den Flugzeugandockstationskorridor entlang. Schon bald standen wir in einer Schlange für die Immigranten, während Neuseeländer, Australier und US-Amerikaner uns auf der express Schlange passierten. Aufgrund der Quarantäne mussten wir all unsere Mitbringsel wie Muscheln und Essen deklarieren. Unsere Sachen waren aber alle kein Problem. Nach einem Anruf befand sich der Shuttlebus unseres 3 Monate im Vorraus gebuchten Hostels auf dem Weg um uns abzuholen. Ein äußerst zufriedener Neuseeländer chauffierte uns vor die Haustür des "Kiwi Basecamps". Hier bezogen wir voller Freude unser schäbbiges 74 Dollar "Twin" Zimmer, mit einem schönen metallstangen Doppelbett, worüber ein weiteres Einzelbett angebracht ist, sodass man keinen Platz hat.

Um das schöne neue Jahr zu beginnen, führte uns ein kleiner Abendspaziergang zum Stadtpark von Christchurch. Dort bestaunten wir das majestätische Feuerwerk der größten Stadt der Südinsel, dass etwa 4 Minuten andauerte.


Nach diesem erbärmlichen Trauerspiel wollten wir wieder zurück zum Basecamp. Da wir noch Lust hatten ein bisschen zu laufen, gingen wir einfach dem Parkrand entlang und dachten wir spazieren einmal um den Park. Da wussten wir aber nicht, dass es sich um den zweitgrößten innerstädtischen Park der Welt handelte. Alles in Allem war es ein lustiger Abend den wir noch mit ein paar Einheimischen verbracht haben.


Die folgenden Tage verbrachten wir mit der eifrigen Suche nach unserem neuen Zuhause. Wir durchforsteten Hostelanzeigen und Internetseiten. Bei der Buchung unseres Fluges hatten wir nicht bedacht, dass um Silvester herum nicht die beste Zeit für eine Autosuche ist, da alles geschlossen ist. So war auch der "Backpacker Carmarket" geschlossen (im Nachhinein bestimmt gut so). Unsere vorgebuchte Zeit im Basecamp neigte sich dem Ende, Hostelplätze für die nächsten Tage gab es keine mehr in der Stadt. Am vorletzten Tag erreichten wir jemanden, der gerade einen Campervan in unserer Preisklasse verkaufte. Es handelte sich um ein äußerst geiziges finnisches Pärchen, wir sich später zeigen sollte. Das Auto sah aber ok aus und fuhr auch anstandslos. Wir machten also einen Preis aus. Für 3000 war er im Netz, auf Nachfrage sagten Sie aber dass Sie das Auto für 2600 hergeben. Wir verblieben so, dass wir es zuvor am nächsten Tag von einem Mechaniker prüfen lassen. Zur vereinbarten Zeit trafen wir uns vor unserem Hostel und begaben uns auf die Fahrt Richtung Mechaniker. Passenderweise war aber immernoch, selbst fünf Tage nach Silvester, alles geschlossen. Mechaniker nach Mechaniker klapperten wir ab, riefen durch, aber alle waren zu. Schlussendlich, ermüdet erblickten wir einen Schuppen, mit einem Schild "Open", gefüllt mit Autoersatzteilen. Der dort hausende Alte Mann, machte mit uns den Deal aus, das Auto 1,5 Stunden das Auto zu prüfen (für 80 Dollar). Eine halbe Stunde später versicherte er den Finnen mehrmals, dass Sie hier einen guten Kauf machen würden, ein echtes Schnäppchen. "Gute Reifen, Lichter funktionieren (bis auf das Nummerschildlicht) und ein kleiner Rostfleck kann mit etwas Schleifpapier behoben werden". Dieser blinde Fisch hat zwar alles übersehen, aber immerhin konnte er uns überzeugen das Auto zu kaufen. Seine Bezahlung haben wir dann auf großzügige 50 Dollar beschränkt. Besonders toll fanden wir einen Adapter, wodurch das Auto eine richtige Steckdose besitzt die während der Fahrt funktioniert. Diese wollten Sie aber nicht hergeben, nach einigen Verhandlungen haben Sie sich aber trotzdem darauf eingelassen sie uns zu geben. Beim Kauf war die Steckdose dann plötzlich verschwunden. Auf Nachfrage sagte die Finnin "I'm not gonna give it to you!". Nunja letztendlich haben wir die Steckdose doch bekommen. Tada:

Nissan Serena 1992:


Eine angenehme Luftmatraze hatten die Finnen uns dagelassen, da hatten Sie mit dem 5-er Pack aus dem Warehouse an der Richtigen Ecke gespart. Wir fuhren zu einem Christenladen, der allerdings geschlossen hatte. In diesem Moment brachte auch grad ein Neuseeländer eine 90 cm Schaummatraze vorbei, die wir direkt in unser Auto luden. Die erste Nacht in den Ruinen von Christchurch konnten wir also bequem in unserem Serena verbringen. Da Christchurch immer wieder unter Erdbeben leidet, haben in letzter Zeit viele Leute die Stadt verlassen. So sind zahllose Häuser verfallen und die Grundstücke werden jetzt von Wildblumen vereinnahmt. Mitten in der Stadt hatten wir unser Abendessen, in unserem Privatgarten:


Der botanische Garten von Christchurch ist wunderschön, hier ein paar Impressionen vom Sommer in der Stadt:





Song Thrush:




Bevor der Mensch Neuseeland erreichte (vor 700 Jahren erst) wurde es von vielen riesigen Vögeln bewohnt. Die sind jetzt aber alle tot. Einer davon war der Moa, der hier hinter dem Farn rausschaut:








Mehr von Christchurchs Ruinenwiesen:



Diese Wiese war unsere Unterkunft für noch ein paar Tage in Christchurch:



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