Montag, 31. März 2014

Peel Forest (9.1. - 11.1.2014)

Endlich hatten wir unsere Autoschrecken hinter uns gelassen und sagten auf nimmer Wiedersehen, Christchurch. Noch am selben Tag unserer Autoreperatur fuhren wir spät nachmittags davon, mit kostenfreien Karten der Südinsel im Gepäck (dank des neuseeländischen ADACs wo wir jetzt Mitglied sind). Hierauf entdeckten wir einen Campingplatz, neben einem Wald an Bergen, etwas von den Städten entfernt, der unser Ziel sein sollte. Während die Sonne schon verschwunden war fuhren wir noch auf dem Highway. Schon bald mussten wir diesen verlassen und einer endlos langen, geraden Straße durchs Nirgendwo folgen. Nach Mitternacht erreichten wir den DOC-Campingplatz (DOC = departement of conservation, die Behörde die für die Pflege der Nationalparks und Wanderwege zuständig ist). Nebel lag über den nassen Wiesen des Campingplatzes. Ein Schild wies darauf hin, dass die Campingplatzregistirierung 10 Minuten Autofahrt entfernt lag. Müde fielen wir in einen geruhsamen Schlaf. Morgens früh klopfte es laut am Auto, wir ignorierten dies aber. Später standen wir gemütlich auf und suchte uns einen guten Campingplatz aus. Als Jim gerade zur Registrierung losfahren wollte, parkte ein etwa 20m langer, knallroter Landrover vor uns auf der Wiese. Ein großer, sportlicher Mann, mit Shorts kürzer als die shortesten Shorts die man je gesehen hat (wir trugen Jacke um Pullover), sprang in seinen Gummistiefeln aus dem Wagen und begann direkt in einem nuscheligen Kiwi-Slang Jim zur Rede zu stellen, wann wir angekommen seien und wie viele wir sind. Wie vereinbart sagte Jim dass wir um 2 Uhr angekommen seien, woraufhin der Mann erklärte er habe die Nachbarn befragt, die sicher seien wir seinen schon um 10 angekommen wären. Ein paar wütende "ARE YOU SURE!?" mussten wir noch ertragen, aber wir haben für die Nacht nicht zahlen müssen.

Der Campingplatz war aber wirklich sehr schön, mit warmen Duschen und Küche, aber der eigentliche Grund warum wir hier waren ist der Peel Forest. Ein schönes Stück ursprünglich, neuseeländischen Waldes, der bequem auf guten Wanderstrecken erkundet werden kann. So begaben wir und das erste Mal in den zauberhaften, übermoosten Beech-Forest.

Hier der Eingang in die Zauberwelt:





Nachdem der Wald durchschritten war, entdeckten wir ein kleines Holzhäuschen, nicht weit vom Campingplatz. Hier stellt der DOC einem kostenfrei einen Shelter zur Verfügung, inklusive Backofen.




Hier der Weg zum nahegelegenen Fluss, hier wurden das erste mal unsere "Backcountry Skills" gefordert.



Am darauffolgenden Tag unternahmen wir unsere erste längere Wanderung, begannen diese aber mit einem kurzen Ausflug zu großen Bäumen. Die Wanderrouten in Neuseeland sind nicht mit deutschen oder thailändischen zu vergleichen, hier in Neuseeland gibt es nämlich reichlich Markierungen. Dazu gibt es immer an Wegekreuzungen Infoschilder mit Distanzen oder Laufzeiten. Dieser Geselle hier hat 2000 Jahre auf dem Buckel:



Baumfurunkel:




Unser erster erwanderter Ausblick:




 Hier unser Privatgarten:


Am letzten Abend parkte sich ein Auto in unsere Nähe und ein Mann erkundigte sich in bestem Franzosen Englisch, wie dieser Campingplatz zu bezahlen sei. Wir erklärten ihm dass er nicht extra zur Registrierung fahren müsse, sondern direkt beim kurzshortigen Platzwart bezahlen könne. In diesem Moment bug auch schon der rote Landrover wie aus dem Nichts um die Ecke und der Platzwart begann den Franzosen zur Rede zu stellen, wie viele Leute denn in seinem winzigen Zweisitzer hier campen würden. Er erklärte nur er sei in dem Auto, worauf ein schroffes "AR YOU SURE!?" erwiedert wurde und der Aufpasser durch die Fensterscheiben spionierte.

Am Tag der Abreise unternahmen wir noch einen kurzen Ausflug zu unserem ersten Neuseeland Wasserfall:




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