Freitag, 2. Mai 2014

Temple Valley (17.01 - 18.01.2014)

Nahe unserem gemütlichen Camp in Twizel entdeckten wir einen DOC-Campingplatz auf unserer Karte. Es war sogar ein Basic, d.h. umsonst und laut Beschreibung gab es vom Platz aus nette Wanderwege. Einziges Problem war, dass wir etwa 20 km Schotterstraße überwinden mussten. So fuhren wir unwissend auf unsere erste neuseeländische Gravel Road.



Zunächst endete der Straßenbelag, das Auto rappelte und wir mussten einigen Schlaglöchern ausweichen. Alles halb so wild. Nach gut der halben Strecke sahen wir dann das Schild "Ford" vor uns und erblickten sogleich den Fluss, der einfach durch die Straße fließt.


Etwas verdutzt saßen wir da, es gab aber keinen anderen Weg als durch die Fuhrt zu fahren. Langsam schlich unser Serena durch das Wasser, schlug mehrmals von rechts nach links und die Fuhrt war auch schon überwunden. Unser armes Auto, nie wieder dachten wir uns, aber jetzt gab es auch kein Zurück mehr. Gut eine Stunde schlichen wir weiter über die Gravel Road mit Geschwindigkeitslimit 100, während hin und wieder ein Landrover an uns vorbei flog. 


Zum Abschluss galt es noch eine Steigung zu meistern, gekrönt von gigantischen Schlaglöchern die die ganze Straße ausfüllten und tief genug waren um das Auto aufschlagen zu lassen.


 


Aber dann hatten wir es zum Campingplatz im Nirgendwo geschafft. So im Nirgendwo lag er aber anscheinend auch nicht, denn ein anderes Auto und zehntausend Sandflies waren auch da.

Im Shelter gab es einen Kamin, Feuerholz, eine Karte und einige kurze Beschreibungen für die Wanderwege hier. Vom Campingplatz aus gibt es zwei Wanderwege, bei beiden folgt man einem kleinen Bergfluss in Richtung seiner Quelle und durchwandert somit ein kleines Bergtal, Temple Valley. Wir entschieden uns für den North Temple Track.


So zogen wir los und standen nach kurzer Zeit vor einem gut 5 Meter breitem Fluss. Der Wegweiser hing freundlich an einem Baum auf der anderen Seite des Flusses und dort sahen wir auch schon ein älteres Kiwi-Pärchen in Shorts in den Wald aufbrechen. Wir drehten also um und holten unser Handtuch, zogen die Schuhe aus und durchwateten den etwa Wadentiefen Bergfluss. Über glitschige Steine musste dieser arschkalte Fluss überquert werden. Auf der anderen Seite angelangt durchfuhren unsere Beine tausende Nadelstiche nachdem wir aus dem kalten Wasser wieder raus waren. Danach folgte der Weg dem Fluss und verlief durch einen bemoosten Wald aus recht vielen, kleinen Beech Trees. Als nächstes Stand ein DOC Schild am Wegesrand, dass von Lawinengefahr auf dem Weg sprach. Aber im Sommer soll wohl alles ok sein.





Der Fluss musste immer wieder überquert werden, aber immerhin wurde er jedes Mal etwas kleiner, da wir der Quelle langsam näher kamen, während das Tal zunehmend schmaler wurde.




Langsam ging uns das Sonnenlicht aus, da wir noch den ganzen Rückweg vor uns hatten und ebenso mit dem Auto noch im hellen über die durchlöcherte Straße den hunderten Sandflies entkommen mussten. Als wir eine kleine Lichtung mit Blick auf unseren ersten Wasserfall erreichten, legten wir unsere Essenspause ein und kehrten anschließend wieder zurück.



Abschließender Blick durch das Tal vom Start aus: 


Wieder auf geliebtem Asphalt angelangt schauen wir zurück, die Gravel Road führte am linken Ufer dieses Sees entlang:

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